Diese Personalie hat Gewicht und ist ein großer internationaler Erfolg der TU Dresden im Wettbewerb um die besten Forscherinnen und Forscher weltweit: der US-Australische Verkehrsvisionär Prof. Dr. S. Travis Waller (48) hat am 1. April 2022 die Leitung der neuen Exzellenzprofessur „Verkehrssystemmodellierung“ an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden (TUD) übernommen. Die Einrichtung dieser neuen Professur und die anschließende Besetzung sind wichtige Meilensteine für die Fakultät auf ihrem Weg, bis 2030 in Forschung und Lehre im Verkehrswesen national führend und international ausgewiesen zu sein. Prof. Waller und sein zukünftiges Team sollen maßgeblich an der Entwicklung des Potenzialbereichs „Automatisierte und vernetzte Mobilität“ der Exzellenzuniversität TU Dresden mitwirken.

Eine von der Rektorin eingesetzte international besetzte Findungskommission, bestehend aus renommierten Verkehrswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern (Vorsitz: Prof. Dr. Kay W. Axhausen, ETH Zürich), hatte im vergangenen Jahr international nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten gesucht, um die Professur herausragend zu besetzen. Die Wahl fiel schließlich auf S. Travis Waller, seit 2011 Professor an der Universität von New South Wales in Sydney (Australien) und Forschungsdekan der dortigen „School of Civil and Environmental Engineering“ (Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) sowie Begründer des dortigen Research Center for Integrated Transport Innovation (rCITI).

Mathematische Darstellungen und Modellierung von innovativen Verkehrssystemen

Der Ingenieur S. Travis Waller ist ein Forscher von Weltrang im Bereich der Simulation und Modellierung von innovativen Verkehrssystemen. Mit seiner Arbeit unterstützt er seit mehr als 20 Jahren weltweit Akteurinnen und Akteure bei der Planung sowie Ausgestaltung von Mobilität und Infrastruktur. Ein zentrales Thema seiner aktuellen Forschung ist die Entwicklung quantifizierter Methoden zur Verkehrssystemmodellierung mit Berücksichtigung von Gerechtigkeit, Fairness, Umweltauswirkungen und anderen ethikbezogenen Auswirkungen des Verkehrs.

Er habe nicht aktiv nach einer neuen Herausforderung gesucht, sagt Prof. Waller. „Doch die Ansprache durch eine derart angesehene internationale Kommission und das Angebot, an der Entwicklung des Potenzialbereichs ,Automatisiertes und vernetztes Fahren‘ im Herzen Europas mitzuwirken, haben mich sehr gereizt. Zudem bin ich von der Forschungsbreite und -tiefe an der Fakultät Verkehrswissenschaften begeistert. Die Anwesenheit von Forschenden aus Ingenieurfächern wie Verkehr, Elektrotechnik oder Maschinenbau über Informatik, Verkehrsökologie und Verkehrswirtschaft bis hin zur Verkehrspsychologie ermöglicht bereits im Haus ein sehr interdisziplinäres Arbeiten und ist sehr spannend für mich und meine Forschung.“ Außerdem lasse ihn der Umzug nach Dresden „räumlich wieder etwas näher“ an seine Familie im Nordosten der USA rücken, sagt S. Travis Waller mit einem Augenzwinkern.

Schub für die verkehrswissenschaftliche Forschung an der TU Dresden

„S. Travis Waller an die TU Dresden zu holen, ist für uns ein großartiger Erfolg und steht gleichzeitig für den guten Ruf und die Anziehungskraft unserer Exzellenzuniversität weltweit“, sagt Prof.in Ursula M. Staudinger, Rektorin der TU Dresden. „Mit Prof. Waller gewinnt die verkehrswissenschaftliche Forschung an der TU Dresden einen herausragenden Experten mit wichtigen interdisziplinären Bezügen in die Informatik und in die Sozialwissenschaften. Gleichzeitig kann er auf vielfältige Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit der Industrie zurückgreifen. Travis Waller erhöht die Sichtbarkeit unserer einzigartigen verkehrswissenschaftlichen Fakultät auf der internationalen Bühne. Seine Forschungsschwerpunkte und seine internationale Vernetzung werden dem TUD-Potenzialbereich ,Automatisierte und vernetzte Mobilität‘ wichtige Entwicklungsimpulse hin zu einem zukünftigen Exzellenzclusterantrag geben“, ist die Rektorin überzeugt.

An der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ blickt man dem neuen Kollegen „mit Freude und voller Tatendrang entgegen“, wie es der Dekan, Prof. Günther Prokop ausdrückt. „Mobilität ist ein Grundbedürfnis einer jeden Gesellschaft. Sie muss für Menschen, Güter und Informationen zuverlässig, komfortabel und sicher, aber auch ökologisch nachhaltig sowie städteplanerisch und volkswirtschaftlich verträglich und technologisch darstellbar sein. Das ist eine Aufgabe mit starken und vielfältigen Wechselwirkungen zu vielen Disziplinen. Die Professur ‚Verkehrssystemmodellierung‘ ist zentral notwendig, um diese Komplexität zu beherrschen. Die Besetzung mit Prof. Waller ist ein Meilenstein für die Fakultät“, erklärt der Dekan.