Im Forschungsprojekt GUW+ ergänzt ein neuartiges Unterwerk die bestehende elektrische Stadtbahninfrastruktur, um darüber auch Batteriebusse zu laden. Die Professur für Elektrische Bahnen der TU Dresden begleitet das Forschungsprojekt.

Ein neuartiges Unterwerk wird innerhalb des vom BMVI geförderten Forschungsprojektes GUW+ bei der ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe AG am Standort Hannover-Döhren errichtet. Hierdurch kann die bestehende elektrische Stadtbahninfrastruktur auch zur Ladung von Batteriebussen genutzt werden. Um zusätzliche Lastspitzen abzufangen, netzdienliche Leistungen zu erbringen und einen eingeschränkten Betrieb im Fall eines Blackouts aufrechtzuerhalten, wird ein Energiespeicher im Unterwerk integriert. Dieser Speicher wird, nach vorheriger Aufbereitung, aus ausrangierten Busbatterien aufgebaut, die zwar nicht mehr die notwendige Kapazität für einen mobilen Einsatz im Busbetrieb aufweisen, jedoch auch nicht am Ende ihrer Lebensdauer angekommen sind. Der stationäre Betrieb des Speichers ist Teil eines nachhaltigen Batterienachnutzungskonzepts.

Die Professur für Elektrische Bahnen an der Fakulät für Verkehrswissenschaften "Friedrich List" begleitet das Forschungsprojekt auf wissenschaftlicher Ebene. Dabei werden u. a. Untersuchungen zur Klärung der Anschlussbedingungen des Unterwerkes, zur Definition und technischen Umsetzung von Blackout-Szenarien sowie zur Planung und Bewertung der Validierungsphase des GUW+ seitens der Professur durchgeführt. Die Validierungsphase beinhaltet die Vorbereitung, Durchführung und Auswertung von Messkampagnen, um die Betriebsmodi des GUW+ im realen Einsatz auf die Erfüllung der technischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Ziele zu untersuchen. Die Reproduzierbarkeit der aus der Validierungsphase gewonnenen Erkenntnisse hängt primär von der Aufbereitung des Energiespeichers im Forschungsprojekt GUW+ ab.

Deshalb freuen sich die projektpartner:innen, dass der Bushersteller EvoBus, eine Tochtergesellschaft der Daimler AG, als assoziierter Partner für das Forschungsprojekt gewonnen werden konnte. Zusammen mit der Mercedes Benz Energy GmbH wird ein Energiespeicher für die Pilotapplikation aufbereitet, mithilfe dessen ein zukünftiger Betrieb des GUW+ realitätsnah abgebildet werden kann.

Ansprechpartner TU Dresden

Dipl.-Ing. Felix Hüttig

E-Mail: felix.huettig@​tu-dresden.de