Der Absolvent der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ gehörte seit vielen Jahren zu den engagierten Regionalbotschaftern der TU Dresden.

Unermüdlich agierte er: Als Netzwerker zwischen „seiner“ TUD und der Alumni-Community in Kuba; als Mitinitiator der deutsch-kubanischen Sommerschulen in Havanna; als Herausgeber von Fachliteratur auf dem Gebiet der Logistik und zu den Spuren der Deutschen auf Kuba.

Nun ist Prof. Manuel Torres an den Folgen einer Covid 19-Erkrankung verstorben. Er fehlt – als Fachmann, Mittler, Ideen-Motor und als warmherziger Mensch mit einem wissenden Lächeln im Gesicht.

Studium und Promotion in Dresden

Manuel Torres studierte Ingenieurökonomie des Transportwesens an der ehemaligen Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“, Sektion Verkehrs- und Betriebswirtschaft. Das Studium schloss er 1970 als Diplom-Ingenieurökonom ab. 1984 legte er in Dresden nach einer Fern-Aspirantur seine Promotion auf den Gebieten der Logistik und des Transports ab. Sie stand unter dem Thema „Probleme der Entwicklung von Lagerwirtschaft und Transport in Kuba“ und wurde von den Professoren Werner Gross und Klaus Jürgen Richter betreut. „Kuba ist eine Insel, und für eine Insel ist Logistik unerlässlich“, sagte er dazu.

Er war Vizepräsident der kubanischen Gesellschaft für Logistik und Marketing, lehrte als Professor an der Universität Havanna, arbeitete zudem für das kubanische Handelsministerium. Umtriebig war er seit den 2000ern, um die Sommerschule ISSEM (International Summer School in Economics and Management) in Havanna zu unterstützen – die von der HU Berlin seit vielen Jahren durchgeführt wird – und für die Mitwirkung weiterer deutscher Universitäten daran zu werben. Die „SEMAL“ gehört dazu; sie steht für „Semana Alumni“ und heißt Alumniwoche. So ist es 2019 auch durch seine Initiative gelungen, ein Treffen zwischen der TUD und den Alumni in Havanna zu organisieren.

Er gehörte seit vielen Jahren zu den Regionalbotschaftern der TU Dresden, nahm an den Alumniwochen der TUD teil und entwickelte – auch dort – immer wieder praktikable Ideen zur Vernetzung mit der Wissenschaft in seinem Land.

Auf den Spuren der deutschen in Kuba

Zudem recherchierte er jahrzehntelang zu den Spuren der Deutschen in Kuba, zwei Bücher gab er – eines in Co-Redaktion – heraus. In einem Interview anlässlich der Buchmesse Havanna 2008 erklärte er: „Mein Interesse für die deutsche Kultur kommt von meinem Studium in Dresden. Ich habe angefangen, Material über die Spuren zu sammeln, die Deutsche auf Kuba hinterlassen haben. Es waren zwar wenige Deutsche, aber sie haben eine ungeheure Wirkung auf unser Land gehabt. Es gibt praktisch keinen wissenschaftlichen oder technischen Zweig, der nicht von Deutschen geprägt wurde – ob Sie nun die Kaffeeplantagen, den Sport, die Literatur, das Eisenbahnwesen, die Zuckerindustrie oder das Universitätswesen anschauen.“ Weiter meinte er: „700 bis 800 Kubanerinnen und Kubaner haben in der DDR studiert, davon ca. 500 in Dresden; zum Teil auch promoviert. Über 10.000 Kubaner haben in der DDR gearbeitet und nicht nur etwas über Technik gelernt, sondern auch kulturelle Eindrücke mitgenommen.“

Originalautor

Susann Mayer

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