Florian Gutzeit erhält den Johann-Andreas-Schubert-Preis 2024 für seine Diplomarbeit zum Thema „Kaltstart- und Kaltlaufuntersuchungen am methanolbetriebenen Ottomotor" an der Professur für Verbrennungsmotoren und Antriebstechnik.

Methanol birgt als synthetischer Kraftstoff große Potentiale zur Entwicklung klimafreundlicher Antriebstechnologien. Eine Herausforderung beim Einsatz von Methanol als E-Fuel ist, dass aufgrund seines Siedepunktes von rund 65°C die Gemischbildung und damit der Motorstart und Warmlauf bei niedrigen Temperaturen sehr anspruchsvoll ist.

In seiner Diplomarbeit zum Thema „Kaltstart mit dem E-Fuel Methanol“ untersuchte Florian Gutzeit das problematische Kaltstartverhalten von Methanolmotoren mit Hilfe einer eigens entwickelten Motorablaufsteuerung und -applikation. Im Ergebnis konnten trotz vollständigen Verzichts auf energieaufwändige Heizmaßnahmen wiederholbar Motorstarts bei bis zu -20°C realisiert werden.

Die Forschungsarbeit gliedert sich ein in eine Kooperation mit der OBRIST Powertrain GmbH, mit dem Ziel der Entwicklung eines serienreifen Methanol-Hybrid-Antriebs für Fahrzeuge der Marke Tesla. Hier sollen im Vergleich zum reinen Elektrofahrzeug sowohl Kosten als auch Gewicht durch eine Reduzierung der Batteriekapazität unter Nutzung der hohen Energiedichte von flüssigem Methanol gespart werden.

Florian Gutzeit sieht im Einsatz von E-Fuels große Potentiale:

Ich finde die Thematik E-Fuels höchst spannend und bin […] überzeugt, dass diese in der klimaneutralen Mobilität und im Energiehandel der Zukunft eine entscheidende Rolle spielen werden.

Florian Gutzeit

Für seine Forschungsarbeit erhält Herr Gutzeit den Johann-Andreas-Schubert-Preis in der Kategorie "Beste Master- und Diplomarbeiten". Die Preisverleihung fand am 5. August 2024 bei der Scherdel GmbH in Marienberg unter Beisein des Sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sowie Arbeitgeberpräsident Dr. Jörg Brückner statt.

Johann-Andreas-Schubert-Preis

Die Johann-Andreas-Schubert-Stiftung vergibt gemeinsam mit SACHSENMETALL alle zwei Jahre den Johann-Andreas-Schubert-Preis für herausragende wissenschaftliche Abschlussarbeiten mit hohem Praxisbezug. Bewerben können sich Absolvent:innen sächsischer Hochschulen in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau/ Verfahrens- und Energietechnik, Werkstoffwissenschaften/ Werkstofftechnologie sowie Verkehrswissenschaften.

Die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ gratuliert Florian Gutzeit ganz herzlich zur Auszeichnung und wünscht ihm für seinen weiteren Weg alles Gute.

Was sind E-Fuels?

Als E-Fuels werden synthetische Kraftstoffe bezeichnet, welche mit Hilfe elektrischer Energie aus Wasser und Kohlenstoffdioxid (CO2) gewonnen werden. Mit dem sogenannten "Power-to-X" - Verfahren kann dabei aus Strom wahlweise E-Benzin, E-Diesel oder E-Kerosin hergestellt werden. Mit Hilfe von regenerativer Energie und der Gewinnung von CO2 aus der Atmosphäre können E-Fuels theoretisch klimaneutral bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren eingesetzt werden.

Kontakt

Prof. Dr. Frank Atzler
Inhaber der Professur für Verbrennungsmotoren und Antriebssysteme

Tel.: +49 351 463-37618
frank.atzler@tu-dresden.de