Die kurze Antwort lautet: „Einiges“. Eine ausführliche Erklärung gab Benjamin Gabber am 26. Oktober 2023 im Rahmen seines Science Slams auf der StuFoExpo im Dülfersaal der TU Dresden.

Benjamin Gabber, Diplomstudent 9. Semester im Studiengang Verkehrsingenieurwesen an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, präsentierte dort in 8 Minuten informativ und unterhaltsam die Inhalte seiner Hauptseminararbeit zum Thema: „Einsatz variabler Zeitlückenbedingungen bei Lichtsignalgeregelten Knotenpunkten“. Mit Erfolg. Sein Auftritt bescherte ihm den diesjährigen Publikumspreis. Die Fakultät gratuliert ganz herzlich zu diesem großartigen Erfolg!

Warum ist die Ampel (gefühlt) immer Rot? Fragestellungen wie dieser widmet sich Benjamin Gabber in seiner Seminararbeit. Er hat darin das Optimierungspotenzial von Ampelschaltungen untersucht in Abhängigkeit vom Verkehrsaufkommen. Mit seiner Faszination für Lichtsignalanlagen und der damit zusammenhängenden Steuerung und Optimierung der Schaltungen traf der Student bei Dipl.-Ing. Django Adam auf offene Ohren. Adam ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Verkehrsprozessautomatisierung und betreute die Arbeit von Benjamin Gabber Zu seiner Motivation für das studentische Forschungsthema sagt er: „Heutige angewandte Heuristiken basieren auf einem über 50 Jahre alten System und wurden seither nie wirklich weiterentwickelt. Das erschwert Abstimmungen im Verkehr.“ Ziel sei die Gestaltung einer effizienten Ampelschaltung für alle Verkehrsteilnehmenden.

Ampelschaltung auf Erfahrungswerten - Wie lässt sich das optimieren?

Mit seiner Forschungsarbeit zeigt Benjamin Gabber auf, dass „heutzutage Ampelschaltungen meist auf Erfahrungswerten beruhen, was bekanntermaßen nicht zwangsläufig zum besten Ergebnis führt. Wie können wir das optimieren und gibt es vielleicht mögliche Zusammenhänge? Hier muss zukünftige Forschung ansetzen.“

Zur Vorbereitung auf den Science Slam absolvierten Benjamin Gabber und die anderen 4 studentischen „Slammer“ einen Workshop des Staatstheaters, in dem beispielsweise Körpersprache und Betonung trainiert wurden. Doch am wichtigsten vor dem Auftritt sei, den Vortrag zu „üben, üben, üben – und das Feedback von Testpersonen in den Vortrag einzuarbeiten“. Die Herausforderung beim Science Slam sei „das gute Zusammenspiel von wissenschaftlichem Inhalt gekoppelt an eine humorvolle und unterhaltsame Präsentation“. Vor dem Auftritt gefragt nach dem Grad der Aufregung, sagte er: „Noch geht´s.“

Auftritt war gute Übung für Wissenschaftskommunikation

Wie sich dann bei dem Slam zeigte, hatten  die anderen Slamer:innen auch gut im Workshop aufgepasst und eifrig geübt. "Die Sience Slames waren der Hammer. Ich war als Vierter dran, aber schon der erste Slammer hat das Publikum so gut unterhalten, dass es Tränen gelacht hat. Und so ging es weiter. Ob Satellitenbau, Teilchenphysik oder Forstwissenschaften, jeder hätte den Preis verdient", würdigt Benjamin Gabber seine Mitstreiter:innen. Sein Thema traf dann auch den Nerv des Publikums: "Nach dem Vortrag entspannte sich schnell eine Diskussion, welcher es an interessanten Fragen aus dem Publikum nicht mangelte."

Aus seiner Teilnahme an der StuFoExpo 2023 nimmt Benjamin Gabber nicht nur den Publikumspreis mit. "Es war eine großartige Möglichkeit, Anerkennung für mein Studium zu sammeln, mich zu vernetzen und mich in wissenschaftlicher Kommunikation vor fachfremdem Publikum zu üben. Ich kann die Teilnahme nur weiterempfehlen."

Studienwahl Verkehrsingenieurwesen: Aus dem Glückswurf wurde ein Glücksgriff

Wer mit sich mit Benjamin Gabber unterhält, merkt schnell, da brennt jemand wirklich für sein Studium und seinen Schwerpunkt „Verkehrsplanung und Verkehrstechnik“.  Dabei war die Wahl des Studiengangs schon fast Glücks(spiel)sache bei ihm. Ursprünglich aus dem Raum Altenberg stammend, wollte Gabber Profi bei den Junioren der Rennrodler werden. Als dies nicht klappte, orientierte er sich Richtung Studium an der TU Dresden. Doch was sollte es werden? Ob Jura, Verfahrenstechnik, Architektur oder Verkehrsingenieurwesen – Benjamin Gabber interessierte sich für vieles. „Ich habe dann gewürfelt“, gibt er lächelnd zu, betont aber sofort: „Ich habe die Entscheidung bis heute nicht bereut und würde jederzeit wieder Verkehrsingenieurwesen studieren.“

Das Ende seines Studiums ist in Sicht. Nach 10 Semestern möchte er abschließen. Und dann? „Von der Promotion bis hin zum Consulting oder als Planungsingenieur kann ich mir vieles vorstellen. Oder auch in die Verwaltung mit Beamtenlaufbahn“, sagt der angehende Verkehrsingenieur. Also auch hier wieder viele Interessen und Optionen. Und vielleicht müssen dann auch wieder die Würfel entscheiden.

StuFoExpo – Bühne frei für studentische Forschung

Bei der „Student Research Exposition“ (kurz: StuFoExpo) werden die besten studentischen Forschungsarbeiten aller Fakultäten der TU Dresden in einem zwanglosen Rahmen dem Publikum unterhaltsam präsentiert. Das kann entweder in Form eines klassischen Live-Pitch Formates mit Poster sein, oder im Rahmen eines Science Slams. Die besten Beiträge jeder Kategorie werden von einer Jury und dem Publikum ausgewählt und mit einem Preisgeld gekürt.

Originalautor

Tim Diehl / Red. Verkehrslage

Personen

© privat

Benjamin Gabber
Diplomstudent 9. Semester
Verkehrsingenieurwesen, TU Dresden
Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List"
www.verkehr-studieren.de

Betreuer der Hauptseminararbeit:
Dipl.-Ing. Django Adam
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Professur für Verkehrsprozessautomatisierung
Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List"
E-Mail: django.adam@​tu-dresden.de