Verkehrsökologen der TU Dresden und das Start-up Cyface begeistern Jury mit Webtool zur Prognose der Auslastung von Radverkehrsinfrastruktur.

Erfolg für Dresdner Verkehrswissenschaftler:innen: Beim diesjähren Deutschen Fahrradpreis 2022 konnte das Projekt "bikeSim" die Jury überzeugen. In der Kategorie „Service & Kommunikation“ gewann es den mit 1.500 Euro dotierten 3. Preis. 

Das Webtool „bikeSim“ zur Prognose der Auslastung von Radverkehrsinfrastruktur wurde von Forscherinnen und Forschern der Professur für Verkehrsökologie der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden gemeinsam mit dem Dresdner Start-Up Cyface entwickelt. Das Forschungsprojekt lief vom 1. November 2019 bis zum 30. April 2021 (Artikel zum Projekt-Abschluss in 2021). Die Webanwendung soll es kommunalen Akteuren ermöglichen, den Radverkehr in ihren Städten einfach, intuitiv und ohne Vorkenntnisse zu simulieren. Damit kann sich die Planung von Radwegen zukünftig an den Präferenzen der Radfahrer:innen ausrichten.

Den Preis nahm ein sichtlich erfreuter Stefan Huber live nach Köln zugeschalten entgegen. Er leitet an der TU Dresden Forschungsprojekte im Themenfeld Radverkehr und hat das Projekt "bikeSim" maßgeblich vorangetrieben. Gefragt nach der Verwendung des Preisgeldes sagte er: "Das wird in die Weiterentwicklung des Tools gesteckt. Aktuell skizzieren wir ein Anschlussprojekt."

Die Preise in der Kategorie „Service & Kommunikation“ überreichte Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Die Digitalisierung macht Radverkehr noch attraktiver. Das zeigen die ausgewählten Projekte. Die Gewinnerprojekte sammeln aussagekräftige Daten und öffnen diese für die kommunale Radverkehrsplanung und -forschung. Das ist wichtig, denn Radinfrastruktur muss von den Nutzern her geplant werden. Ich gratuliere den Preisträgern herzlich. Sie leisten einen wichtigen Beitrag, um den Radverkehr in Deutschland nachhaltig zu stärken.“

(Quelle: Presseinformation "Die Siegerprojekte beim Deutschen Fahrradpreis 2022" vom 17.02.22 der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS))

Der Deutsche Fahrradpreis

Der Deutsche Fahrradpreis ist eine Initiative des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Der Wettbewerb wird vom Zweirad-Industrie-Verband e. V. und vom Verbund Service und Fahrrad e.V. unterstützt. Die Jury besteht aus 18 Radverkehrsexpert:innen.

Projekt "bikeSim" - in Kürze

Im Projekt „bikeSim“ untersuchten Verkehrswissenschaftler:innen der TU Dresden gemeinsam mit dem Start-Up Cyface, inwiefern sich GPS-Daten des Radverkehrs und offene Kartendaten zur Analyse und Simulation des Radverkehrs nutzen lassen. Ergebnis der Studie ist u. a. eine Web-Anwendung, mit der kommunale Akteure einfach und intuitiv Radverkehrssimulationen durchführen können. Damit kann sich die Planung von Radwegen an den Präferenzen der Radfahrer:innen ausrichten.

Deutscher Fahrradpreis 2022

https://www.youtube.com/watch?v=LEzfuBwnZA0

Live - Verleihung des Deutschen Fahrradpreises 2022

Ansprechpartner an der TU Dresden

Dipl.-Geogr. Stefan Huber
Professur für Verkehrsökologie
Faukultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List"
E-Mail: stefan.huber1@tu-dresden.de