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Professur für Verkehrssicherungstechnik
Die Professur für Verkehrssicherungstechnik würdigte am 19. Januar 2023 feierlich ihren langjährigen Leiter im Rahmen eines Kolloquiums.
Als ein „Leben für und mit der Bahn“ beschrieb die Dekanin der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“, Prof.in Regine Gerike, in ihrer Laudatio das berufliche Wirken von Prof. Jochen Trinckauf. Sie dankte ihm herzlich im Namen der Fakultätsleitung für sein Wirken an der Fakultät.
Seit 1998 hat Jochen Trinckauf die Professur für Verkehrssicherungstechnik an der TU Dresden geleitet. In dieser Zeit hat er 17 Doktorand:innen als Doktorvater begleitet. Viele von ihnen nahmen an der Abschiedsfeier teil und veranstalteten mit ihm spielerisch ein Hüte-Rigorosum. Wer an der Professur erfolgreich seine Promotion abschloss, erhielt zum Abschluss der wissenschaftlichen Arbeit einen von den Kolleg:innen selbstentworfenen und -gebastelten Doktorgut. Mit etwas Hilfe konnte Jochen Trinckauf zu allen Hüten die passenden Arbeiten benennen und bestand diese „Prüfung“ mit „magna cum laude“.
Doktorvater mit unkonventioneller Herangehensweise
Die Doktorand:innen betonten, wie die stets unkonventionelle Herangehensweise ihres Doktorvaters und seine kritischen und in die Tiefe gehenden Fragen sie motiviert und geschult hätten, weiterzudenken und alle Facetten der Verkehrssicherungstechnik zu durchdringen und zu hinterfragen.
Sein Vorgänger, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Fenner, der von 1972 bis 1997 die Professur innehielt, erwies Prof. Trinckauf die Ehre mit seiner Anwesenheit und hieß ihn im Ruhestand willkommen. Die Mitarbeitenden der Professur überreichten ihm nach einem fotografischen Rückblick auf die gemeinsamen Erlebnisse an und abseits der Fakultät einen goldenen Achszählpunkt mit Plakette, um ihrem langjährigen Chef ihren Dank auszusprechen.
Fast 25 Jahre wirkte und arbeitete Prof. Jochen Trinckauf als Professor an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden. Besonders am Herzen lagen ihm die Studierenden. Die Dekanin beschrieb ihn als „engagierten und langjährigen Vorsitzenden des Prüfungsausschusses für den Diplomstudiengang Verkehrsingenieurwesen und später auch für die ingenieurwissenschaftlichen Masterstudiengänge der Fakultät“. In seiner Rede betonte Trinckauf, dass er stets auf Seiten der Studierenden war und gern seine Unterstützung anbot, um in Problemsituationen eine Lösung zu finden – sofern, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu, bei den Studierenden der Wille zum erfolgreichen Studienabschluss spürbar gewesen sei. Durch seine zahlreichen Kontakte in die Wirtschaft habe er aus erster Hand erfahren, wie groß der Fachkräftemangel in den Verkehrsbranchen sei. Umso wichtiger sei es für ihn gewesen, die erfolgreiche und qualitativ hochwertige Ausbildung der Nachwuchsfachkräfte an der Fakultät sicherzustellen.
Impressionen von der Verabschiedung
Impressionen von der Verabschiedung
Impressionen von der Verabschiedung
Impressionen von der Verabschiedung
Internationalisierung an der Fakultät vorangebracht
Mit viel Freude und hohem persönlichen Engagement trieb Jochen Trinckauf maßgeblich die Internationalisierung der Fakultät voran: Dazu gehörte u. a. das Projekt „Economy, Ecology and Infrastructure at High-Speed Railways“ (EEIHSR) im Rahmen des europäischen Studierendenaustauschprogramms Erasmus+. Ziel hierbei war der Aufbau eines europäisch-kooperativen Doppeldiplomstudiengangs mit Universitäten in Russland und Kasachstan. Ein weiteres Projekt war „Skill Training Alliance For the Future European Rail System“ (STAFFER), um die Ausbildung internationaler Fachkräfte im Bahnbereich sicherzustellen. Eine zentrale Rolle spielte Prof. Trinckauf bei der Kooperation der Fakultät mit der University of Transport and Communication (UTC) in Hanoi, Vietnam. Gemeinsam wurde 2017 ein englischsprachiger Masterstudiengang Railway System Engineering an der UTC eingerichtet, um fähiges Ingenieurpersonal vor Ort auszubilden.
Prof. Trinckaufs Leidenschaft für den (Bahn-)Verkehr zieht sich auch durch sein Privatleben. Schon zu Studienzeiten arbeitete er als Bus- und Bahnfahrer – in den vergangenen Jahren brachte er so manche Exkursionsgruppe mit dem Reisebus ans Ziel und ist auch heute noch ab und an im Dresdner Stadtverkehr anzutreffen.
Die Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ dankt Prof. Dr.-Ing. Jochen Trinckauf herzlich für sein jahrzehntelanges Engagement und Wirken an und für die Fakultät, für die Studierenden und für die Verkehrswissenschaften insgesamt. Damit verbunden sind die besten Wünschen für die Zukunft und den (Un-)Ruhestand, wie die Dekanin zum Schluss ihrer Laudatio sagte.
Werdegang Prof. Jochen Trinckauf
Die gemeinsame Geschichte von Jochen Trinckauf und den Dresdner Verkehrswissenschaften begann bereits weit vor seiner Berufung zum Professor. Nach einer Ausbildung zum Facharbeiter für Nahverkehr 1979 schloss er sein Studium an der damaligen Hochschule für Verkehrswesen (HfV) „Friedrich List“ mit dem Diplom ab.
Es folgten vier Jahre als wissenschaftliche Assistenz an der Professur, die er fast 15 Jahre später selbst als Inhaber übernehmen sollte. Doch ging es erst einmal 14 Jahre in die Wirtschaft – zunächst als Entwicklungsingenieur für Werkbahnen im Braunkohlekombinat Senftenberg und nach der Wende bis zu seiner Berufung 1998 in verschiedenen Führungspositionen im Bereich der Eisenbahnsicherungstechnik.
Als Leiter der Professur für Verkehrssicherungstechnik hat Prof. Jochen Trinckauf
17
Doktorand:innen seit 1998 als Doktorvater begleitet. 15 weitere betreut er aktuell noch.