Zwei sächsische Projekte zum Zukunftsthema "Automatisiertes Fahren" standen beim 13. sächsischen Stammtisch zu Intelligenten Verkehrssystemen (IVS) am 7. Oktober im Mittelpunkt.

Der Stammtisch wurde gemeinsam von der Sächsischen Energieagentur SAENA und der Professur für Fahrzeugmechatronik (FZM) an der Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List" der TU Dresden ausgerichtet.

Im Rahmen der Veranstaltung wurden drei Fachvorträge gehalten:

1. „Innovative Shuttle-Konzepte im Kontext kommunaler Mobilitätsbedarfe“ - Mario Nowack (Leipziger Verkehrsbetriebe)

2. „Projektvorstellung ABSOLUT“ - Dr. Steffen Kutter (TU Dresden, Professur für Fahrzeugmechatronik)

3. „Fahrerloses automatisiertes Shuttle - FLASH“ - Christian Hoyas (Landkreis Nordsachsen)

Zudem wurden im Umfeld der Veranstaltung die automatisierten Busshuttle der sächsischen Projekte ABSOLUT (Leipzig) und FLASH (Landkreis Nordsachsen) den etwa fünfzig Teilnehmenden aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommunen vorgestellt.

In den intensiven Diskussionen im Anschluss an die Vorträge und rund um die ausgestellten Fahrzeuge wurde insbesondere die Wichtigkeit der Automatisierung kleiner Shuttlebusse als Zubringer des Hochleistungs-ÖVs in suburbanen Gebieten und zur grundlegenden Mobilitätssicherung im ländlichen Raum hervorgehoben. Die in beiden Projekten avisierten Fahrgeschwindigkeiten bis 70 km/h im automatisierten Betrieb sind eine Alleinstellung gegenüber vergleichbaren Projekten zum automatisierten ÖPNV und werden als Grundvoraussetzung zur Darstellung attraktiver Angebote außerhalb der urbanen Zentren gesehen.

Die Forschenden der TU Dresden demonstrierten das mehrfach redundante 360° Umfelderfassungssystem im ABSOLUT-Fahrzeug aus Radar, Lidar und Kamera sowie die nachgelagerten leistungsfähigen Detektions- und Klassifikationsalgorithmen, welche die Grundlage für die zuverlässige Fahrzeugautomatisierung bilden und im Rahmen des Forschungsprojektes aufgebaut und weiterentwickelt werden. Das gesamte Fahrzeug mit zugehörigem Automatisierungssystem wurde bereits erfolgreich durch eine Prüforganisation begutachtet. Mit der danach erteilten Zulassung für den umgebauten e-Crafter ist die TU Dresden eine der wenigen Hochschulen, welche über ein hochautomatisiertes Fahrzeug mit Erprobungsgenehmigung für den öffentlichen Straßenverkehr verfügt und automatisierte Funktionen in diesem erproben kann. Mit dem im Rahmen des Projektes ABSOLUT aufgebauten digitalen Testfeld im Leipziger Nordraum verfügt der Freistaat Sachsen zudem über eine einzigartige Forschungsinfrastruktur zum hochautomatisierten und vernetzten Fahren auch im Kontext des ÖPNVs.

Ansprechpartner der TU Dresden für Projekt "ABSOLUT"

Dr.-Ing. Steffen Kutter
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Professur für Fahrzeugmechatronik, TU Dresden