Wissenschaftler aus der der Forschungsgruppe Schienengüterverkehr und Logistik der TU Dresden waren in Mailand dabei und hielten einen Vortrag zu einem aktuellen Forschungsthema.

Auf der European Transport Conference (ETC) 2022, Anfang September in Mailand, waren auch Verkehrswissenschafter der TU Dresden dabei..

Maurice Krauth, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe Schienengüterverkehr und Logistik an der Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr, stellte in Rahmen eines Vortrags unter dem Titel „Objective decision making in the event of disruptions - potentials for single wagonload transport network control" die Forschungsergebnisse einer gemeinsamen Arbeit mit seinem Kollegen Daniel Haalboom vor.  

Ausgang der im Vortrag behandelten Forschung war mit Blick auf allgemeine Klimaziele ein erwarteter Modal Shift von der Straße auf die Schiene (denn Züge stoßen pro Tonnenkilometer weniger Treibhausgase aus als Lkw). Dieser Vorgang hat eine höhere Auslastung des Schienennetzes zur Folge. Um die Auswirkungen möglicher Störungen zu minimieren, wird das Routing im Netzwerk optimiert. So können Netzwerksteuerungen objektiv auf auftretende Störungen reagieren. Hierzu wurde in dem von Krauth und Haalboom geleiteten Projekt ein mathematisches Optimierungsmodell aufgestellt. Anschließend wurde ein Transportaufkommen generiert und das Routing sowie das Auftreten von Störungen simuliert. Zur Auswertung wurden die induzierten Kosten sowie die eingesetzte Anzahl an Zügen für verschiedene Szenarien in den Blick genommen.

Für die beiden Verkehrswissenschaftler diente die Konferenz neben der Präsentation der eigenen Forschung auch zum Knüpfen neuer wissenschaftlicher Beziehungen mit Kolleg:innen aus gleichen oder ähnlichen Gebieten. Das bezieht sich vor allem auf internationale Kontakte, welche durch die ETC in ihrer internationalen Ausrichtung begünstigt werden. Krauth merkt an, dass diese Art des Networkings im Vergleich zu rein online abgehaltenen Konferenz im Jahr zuvor viel besser möglich war.

Über die European Transport Conference (ETC)

Die Europäische Verkehrskonferenz findet jährlich statt und ist eine Veranstaltung der Association for European Transport. Teilnehmende sind vor allem Verkehrspolitiker:innen und Forschende aus ganz Europa. Dabei bietet die ETC ein breites Angebot an umfangreichen Präsentationen zu politischen Themen sowie etablierten Verfahren und Forschungsergebnissen aus dem gesamten Verkehrsspektrum. Zusätzlich dient die ETC den Teilnehmenden der wissenschaftlichen Vernetzung, der Möglichkeit einer Teilnahme an technischen Besichtigungen und eines Ausstellungsbesuchs.

2022 fand die ETC zum 50. Mal statt. Hauptthema war deshalb nach zwei Jahren Pandemie-Geschehen “Behaviour Change – the impacts of the climate emergency and COVID-19 on long term travel patterns”. Zusätzlich gab es Runden zur Verkehrsplanung seit den 1970ern. Der Hauptfokus lag bei potenziellen zukünftigen Entwicklungen der Profession und der Umgang der Verkehrsbranche mit den Herausforderungen des Klimawandels und einem Leben nach der Corona Pandemie.

Ansprechpartner

Maurice Krauth
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Forschungsgruppe - Schienengüterverkehr und Logistik
Professur für Bahnverkehr, öffentlicher Stadt- und Regionalverkehr
Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List", TU Dresden
E-mail: maurice.krauth@​tu-dresden.de