Anfang November hieß es traditionell „3 Tage Verkehr“ an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“. Den Anfang machte wieder die Karrieremesse „KontaktMesse Verkehr (KMV)“.

Seit mittlerweile mehr als 15 Jahren bietet die Messe jährlich vielen Unternehmen aus den Bereichen Verkehr, Transport und Mobilität eine gern genutzte Plattform, um sich Studierenden der Fakultät und angrenzender Fachgebiete wie Maschinenbau oder Elektrotechnik vorzustellen und zukünftige Nachwuchstalente für sich zu gewinnen. In diesem Jahr stand das Organisationsteam vom Alumniverein der Fakultät, „Spätverkehr“, vor einer neuen Herausforderung: Erstmals fand die Messe nicht im Gerhart-Potthoff-Bau, sondern im Dülfersaal der TU Dresden statt. Der erlaubte eine andere Standverteilung, was zu einem Ausstellerrekord von 47 Unternehmen führte. Das Verkehrslage-Redaktionsteam hat sich auch in diesem Jahr umgehört und die Stimmen einiger ausstellender Firmen bzw. Firmenvertreter:innen eingesammelt.

Eröffnung der KontaktMesse Verkehr 2023

3 Personen bei einer Eröffnungsrede
© devamedia – Jan Krug

Überbrachte ein Grußwort der Fakultät: Dekanin Prof.in Regine Gerike (Mitte) mit Mitgliedern des Alumnivereins Spätverkehr e. V., Jessica Quader (1. Vorständin) und Alexander Ullrich (in 2023 verantwortlich für die Messe).

 

Stephanie Ihle arbeitet im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit für die LISt Gesellschaft für Verkehrswesen und Ingenieurtechnische Dienstleistungen GmbH, einem Dienstleistungsunternehmen für das Land Sachsen. Sie bemerkte sofort „das angenehme Flair der neuen Location“. Seit Jahren sei das Unternehmen bereits auf der KMV vertreten, um sich als attraktiver Arbeitgeber mit guten Konditionen zu präsentieren sowie Kontakte zu Interessierten an Verkehrsmanagement und -sicherheit zu knüpfen. Ihle hob hervor, dass die Arbeit für den Freistaat Sachsen zwar sehr gute Deutschkenntnisse erfordere, davon abgesehen jedoch verschiedenste Studienrichtungen passen. „Bau-und Verkehrsingenieur:innen sind stets gern gesehen.“

Die Vertreterinnen der Mitteldeutsche Flughafen AG, Fiona Warmuth (Auszubildende zur Industriekauffrau) und Rebecca Linde (beschäftigt in der Personalverwaltung), machten auf ähnliche Voraussetzungen bei zukünftigen Arbeitskräften ihrer Firma aufmerksam. Das Unternehmen sei vielfältig in allen Bereichen aufgestellt und heiße von kaufmännischer Ausbildung bis Absolvent:innen des Verkehrsingenieurwesens jede und jeden willkommen.

Von der Luft, übers Land bis zum Wasser konnten in diesem Jahr verschiedenste Aussteller gewonnen werden. Die Hamburg Port Authority, die Hamburger Hafenbehörde, war zum ersten Mal als Aussteller dabei, u. a. vertreten durch Nadine Mikolasch. Sie und die Kolleg:innen seien absolut begeistert von der KontaktMesse. „Wie so viele andere auch, befinden wir uns auf der Suche nach gut ausgebildeten Fachkräften, wofür sich eine Hochschule wie die TU Dresden mit der Fakultät für Verkehrswissenschaften als ideale Fundgrube erweist.“ Neben zukünftigen Arbeitsplätzen biete die Firma ebenso Praktikumsplätze, Werkstudentenverträge und die Betreuung von Abschlussarbeiten an. Auf der Messe wolle das Unternehmen sowohl Präsenz zeigen und seine Bekanntheit steigern als sich auch mit Gleichgesinnten vernetzen. Mit Blick auf zukünftige neue Mitarbeitende seien vor allem Deutschkenntnisse sowie Leidenschaft und Begeisterungsfähigkeit für Hamburg, die Menschen und den Hafen wichtig. Mikolasch betonte, dass es für neue Mitarbeitende vielfältige Aufgaben und Themenbereiche zu betreuen gibt: „Wasser, Schiene und Stadt wollen versorgt werden und wir bieten hierfür individuelle Karrierewege für individuelle Menschen."

Ebenso aus der Hansestadt kommend, präsentiert sich die Hamburger Hochbahn AG in diesem Jahr erneut auf der Messe, u. a. vertreten durch Carolin Ritter vom Personalmarketing: „Wir schätzen den spannenden Austausch sowie die hohe hier anzutreffende Expertise zum Thema Verkehr. Zudem sollen für ein neues Projekt zu autonom fahrenden E-Fahrzeugen interessierte Fachkräfte gefunden werden, die daran mitwirken möchten.“ Grundlegende Voraussetzungen seien dafür insbesondere Teamfähigkeit, Motivation, Freude und Interesse. Ingenieur:innen seien immer willkommen, jedoch sei auch ein Quereinstieg durchaus denkbar, da nach Ansicht des Unternehmens fachlich alles erlernt werden kann. „Wir bieten breit aufgestellte Jobmöglichkeiten in verschiedenen Feldern an“, so Carolin Ritter.

Doch nicht nur deutsche Unternehmen hatten sich an diesem Tag im Dülfersaal versammelt. Aus Österreich kommend präsentierte sich beispielsweise das ÖPNV-Unternehmen Wiener Linien. Mizumo Shima aus dem Recruiting und Philipp Langer, ein ehemaliger Masterstudent der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ und mittlerweile Referatsleiter im U-Bahn-Bereich, waren wie viele andere begeistert von der Messe. Sie wollen Präsenz zeigen und zukünftige Talente finden, sagten sie. Außerdem habe die KontaktMesse ein perfektes Timing: „Im November und Dezember 2023 werden unsere Praktikumsstellen veröffentlicht.“ Philipp Langer hat die Messe als Highlight aus der eigenen Studienzeit in Erinnerung und wollte das sonst eher lokale Recruiting der Wiener Linien nach Dresden bringen. „Es wurde mal Zeit, über den Tellerrand zu schauen.” Für einen Job in dem Unternehmen seien zunächst eine Arbeitsgenehmigung und gute Deutschkenntnisse wichtig. Zusätzlich wünschenswert sei vor allem technisches Wissen im Ingenieurs- und Technikbereich. Doch auch hier heißt es wieder: „Wir sind breit aufgestellt in den verschiedenen Arbeitsbereichen, da ist sicher für alle Interessierten etwas dabei.“

Auch Frequentis, ein international agierendes österreichisches Hightech-Unternehmen, welches Flugsicherungssysteme sowie Software für Sicherheitsbehörden entwickelt, hat seinen Sitz in Wien. Lisa Schirmbrand aus dem Recruiting und Georg Trausmuth, Leiter der internen Forschung, präsentierten das Unternehmen bereits zum zweiten Mal auf der KMV. Sie fanden es spannend, wie international die Dresdner Studierendenschaft ist. Die Firma nutze die Messe ebenfalls zur Gewinnung möglicher Nachwuchskräfte aus den Reihen der TU Dresden. Besonderen Wert legen sie auf Motivation und Ehrgeiz. „Zudem wäre eine verkehrstechnische Ausbildung idealerweise im Bereich Luftfahrt oder Bahn wünschenswert, da das Domänen-Know-how besonderes im Unternehmen gebraucht wird.“

Ebenso haben es sich einige Schweizer Unternehmen nicht nehmen lassen, auf der Messe auszustellen. Die TBF + Partner AG, ein Ingenieurbüro mit Hauptsitz in Zürich, wurde durch Tomasz Zdunek, beschäftigt in der Personalkommunikation und bei Kundenprojekten, sowie Daniel Länzlinger, der sowohl in der Geschäftsleitung als auch als Projektleiter tätig ist, vertreten. Das Unternehmen war auch zum zweiten Mal dabei und „genieße die fast schon familiäre Atmosphäre unter Gleichgesinnten“. Außerdem seien sie auf der Suche nach spannenden Austausch- und Vernetzungsmöglichkeiten mit Interessierten. Um in dem Unternehmen zu arbeiten, zählen insbesondere Motivation, Teamfähigkeit und menschliche Grundwerte. „Davon abgesehen begrüßen wir jeden Menschen, der offen und mit neuen Ideen sowie anschlussfähigen Kompetenzen seinen Weg zu uns findet.“ Die Firma entwickele sich ständig weiter und bleibe daher flexibel zugänglich hinsichtlich möglicher Dienstleistungen und Standorte.

Eva Müller und Luca Valente, tätig im Recruiting und Business Development der Firma IKOS Innovation & Technologies, sind seit vielen Jahren als Ausstellende auf der KontaktMesse zu finden und haben auch in diesem Jahr wieder einen positiven Eindruck erhalten. Die Messe sei schlichtweg der ideale Ort, um mit Verkehrsinteressierten in Kontakt zu treten und sich zu vernetzen. Für das international agierende Ingenieurbüro im Bereich Eisenbahntechnik ist es besonders wichtig, Ingenieur:innen zu finden, die sich für die Bahn begeistern lassen und Interesse an nachhaltiger Mobilität zeigen.

Ähnliches äußerten Nico Kynast (Systemingenieur) und Leon Fischer (Vertriebsingenieur) von Siemens Mobility. Interesse an Mobilitätslösungen sowie an Weiterentwicklung und E-Technik, aber auch Begeisterungsfähigkeit und die Bereitschaft, sich in neue Themenfelder einzuarbeiten, seien bei zukünftigen Arbeitskräften für das Unternehmen von hoher Bedeutung. Dabei betonten die beiden, dass Eisenbahnerfahrung nicht gegeben sein muss. Sie seien vor allem hier, „um für unser Unternehmen Fachkräftenachwuchs in unserer sich schnell entwickelnden Welt zu finden“. Zum Ende der Messe sagte Nico Kynast: „Wir können mit gutem Gewissen sagen, dass es sich dieses Jahr wieder gelohnt hat, hier zu sein.”

Originalautor

Melina Herrmann / Red. bearb.

Eröffnung der Messe

Von Absolvent:innen für künftige Absolvent:innen, so umschrieb Jessica Quander, Vorsitzende des Alumnivereins Spätverkehr, die KontaktMesse Verkehr bei deren Eröffnung am 7. November 2023. Es sei in jedem Jahr eine riesige Herausforderung, die Messe neben Beruf oder Studium zu organisieren. „Und ich bin jedes Mal wieder begeistert“, so die Vorsitzende und dankte Vereinsmitglied Alexander Ullrich, der in diesem Jahr den organisatorischen Hut aufhatte. Ein großer Dank ging auch den Fachschaftsrat (FSR) der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ für die große Unterstützung.

Die Dekanin der Fakultät, Prof.in Regine Gerike, würdigte in ihrem Grußwort die gute Zusammenarbeit von Fakultät, Verein und FSR. "Die ,3 Tage Verkehr' jedes Jahr im November mit Messe, Tag der Fakultät und Ball sind ein Gemeinschaftswerk. Darauf können wir sehr stolz sein.“ Gleichzeitig dankte sie den Unternehmen für ihre Messeteilnahme und der damit erwiesenen Wertschätzung der Studierenden und der akademischen Ausbildung an der TU Dresden.

Ausstellerrekord 2023:

47

Unternehmen vertreten