Mitte November hieß es traditionell „3 Tage Verkehr“ an der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ der TU Dresden. Den Auftakt machte – wie immer – die Karrieremesse „KontaktMesse Verkehr (KMV)“ am 10. November.

Die Messe bietet seit rund 15 Jahren jährlich rund 40 Unternehmen aus den Bereichen Verkehr, Transport und Mobilität die Möglichkeit, sich Studierenden der Fakultät und angrenzender Fachgebiete wie Elektrotechnik oder Maschinenbau vorzustellen und diese als potenzielle Nachwuchskräfte zu gewinnen. Die Organisation und Betreuung der Messe liegt in den Händen des Alumnivereins der Fakultät, „Spätverkehr e.V.“, tatkräftig unterstützt vom Fachschaftsrat Verkehr. Im Rahmen der diesjährigen Messe hat das Verkehrslage-Redaktionsteam Stimmen verschiedener ausstellender Unternehmen eingefangen.

Die Basler Verkehrsbetriebe, vertreten u. a. durch Tobias Renner, boten Studierenden nicht nur Praktika, Abschlussarbeiten und Traineeships an, sondern zeigten auch Einstiegsmöglichkeiten in ihren Betrieb auf. Die Schweizer waren bereits zum dritten Mal auf der Messe, die für das Unternehmen von hoher Bedeutung sei. Sie eigne sich vor allem zum Anwerben von Studierenden als Nachwuchskräfte von morgen und sei zudem wichtig für die allgemeine Vernetzung. Ein Beispiel für ersteren Fall ist Tobias Renner selbst. Er hat an der Fakultät Verkehrswissenschaften der TU studiert hat. 2020 schrieb er seine Diplomarbeit bei den Basler Verkehrsbetrieben und arbeitet bereits seit 2,5 Jahren dort in Vollzeit im Bereich der Angebotsplanung.

Messe ist von zentraler Bedeutung für ausstellende Unternehmen

Die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main GmbH, bei der Messe vertreten durch Frau Wild sowie Herrn Jekio und Herrn Denninghoff, erhofften sich mit ihrer Präsenz Aufmerksamkeit von Seiten der Studierendenschaft für das Unternehmen zu schaffen. Außerdem ginge es natürlich immer auch um Studierendenrekruting. Dies erfolge aber meist lokal im Rhein-Main Gebiet. Praktika oder Abschlussarbeiten würden eher bei Initiativ-Anfragen angeboten. Das Unternehmen war zum fünften Mal auf der Karrieremesse. Diese sei wichtig, da sie sich außerhalb des sonstigen örtlichen Einzugsgebietes von Nachwuchskräften befinde.

Die Repräsentant:innen Hernandez, Fuchs und Kurtzke von der WSP Infrastructure Engineering GmbH präsentierten Eisenbahnmodelle für interessierte Studierende, die einen „Willen und Leidenschaft für die Bahn“ besitzen. Es ginge auf der Messe vor allem ums Studierendenrekruting. Auch im Angebot: Praktikumsstellen, Abschlussarbeiten und sogar Folgeanstellungen für Absolvent:innen. WSP ist seit elf Jahren jährlich auf der KontaktMesse Verkehr präsent, zu Beginn noch unter anderem Namen (IVV Ingenieurgesellschaft für Verkehrsplanung und Verkehrssicherung GmbH (IVV GmbH)). Die Messe sei für die WPS von zentraler Bedeutung, da dort ein Erstkontakt zu den Studierenden hergestellt und konkrete Berufsvorstellungen (Tätigkeit, berufliche Anforderungen und Profil) vermittelt würden. Bei WPS arbeiten bereits zwei Absolvent:innen der Verkehrswissenschaften.

Die Vertreter:innen der  Deutsche Bahn AG, Thomas und Hellwig, nutzten die Messe ebenfalls zur Gewinnung möglicher Nachwuchskräfte aus den Reihen der TU Dresden. Dabei sei es ein besonderes Anliegen, den Studierenden einen Einblick in das Unternehmen Bahn sowie in einzelne Personalabteilungen und Projekte zu geben, also einen praktischen Bezug herzustellen. Die DB blickt ebenfalls auf eine mehrjährige Teilnahme an der Messe, auch, weil diese der DB die Möglichkeit gebe, sich als vielfältigen Arbeitgeber (Planung, Beratung, Consulting oder Architektur etc.) zu präsentieren. Hierzu, so die beiden Vertreter:innen, bestünde immer ein verkehrswissenschaftlicher Bezug, bei dem durch die DB AG verschiedenste Jobmöglichkeiten und Perspektiven geboten seien.

Ein am DB-Stand vertretenes Gesicht aus den Verkehrswissenschaften war Daniel Duschik, bei dem kurz nach der Messe die Verteidig seiner Abschlussarbeit anstand. Er hat bereits eine dauerhafte Stelle als Projektingenieur beim Bahnprojekt Fulda-Gerstungen sicher. Zuvor war er dort bereits 1,5 Jahre als Werksstudent tätig und schrieb auch seine finale Arbeit im besagten Projekt.

Ziel: Studierenden eine Vorstellung zu möglichen Tätigkeitsfeldern, z. B. in der Bahntechnik, geben

Das Dresdner Institut für Bahntechnik (IfB) möchte auf der Messe vor allem das studentische Wissen um die Firma schärfen. Sich zu präsentieren sei wichtig, um nach zukünftigen Mitarbeitenden zu suchen sowie auf studentischer Seite einen Vorstellungsabgleich bzgl. möglicher Tätigkeitsfelder in der Bahntechnik vorzunehmen und so praktische Beispiele mit an die Hand zu geben. Durch Prof. Dr.-Ing. Arnd Stephan bestünde ein enger Bezug zur Fakultät und zur Professur für Elektrische Bahnen. Vertreten ist das Institut schon seit dem ersten Messejahr. Die Bedeutung dieser sei nach wie vor hoch, da es vor allem um Sichtbarkeit für die Studierenden und Networking ginge. Alumni der Fakultät starteten in den vergangenen Jahren beim IfB als Praktikanten und seien nun fest angestellt.   

Auch Frau Müller und Herr Vallente von der Firma IKOS Innovation & Technologies waren vor allem daran interessiert, Studierende für einen Direkteinstieg in ihr Unternehmen oder andere Vernetzungsmöglichkeiten (Praktika etc.) zu gewinnen. Bisher waren sie dreimal auf der Messe vertreten und seien vor allem an einer langfristigen Zusammenarbeit mit der Fakultät interessiert. Die Messe sei angesichts des Fachkräftemangels im Bahnwesen sehr bedeutsam. Ein Alumini der Fakultät sei Erik Siebert, der bereits seit drei Jahren bei IKOS arbeite.

Nancy Müller und Noch-Student der Fakultät Leonard Trommler von der CE cideon engineering GmbH & Co. KG nutzten die Messe für die Öffentlichkeitsarbeit für ihr Unternehmen. Die Fakultät sei ein zentraler und spezieller Anknüpfungspunkt, möglichen Nachwuchs für das Bahnwesen zu finden. Dafür gebe es nicht viele Anbieter. Das Unternehmen war zum zweiten Mal auf der Messe vertreten und hat sich bereits für das kommende Jahr angemeldet. Leonard Trommler ist aktuell Werkstudent bei CE cideon engineering. Zunächst arbeitete er im Rahmen einer 2020 ausgeschriebenen unterstützenden Projektstelle zur Restauration eines Triebzuges. Die Einstellung erfolgte im August 2021 inklusive eines viermonatigen Pflichtpraktikums. Inzwischen ist Trommler über das Projekt hinaus vollständig betrieblich eingebunden. Seine Diplomarbeit plant er firmenintern zu schreiben.

Das sagt das Organisationsteam vom Spätverkehr e. V.

Jessica Quander, erste Vorsitzende des Aluminvereins „Spätverkehr e.V.“, Absolventin der Fakultät und aktuell Lead Trainee bei der Deutschen Post AG, war auch in diesem Jahr sichtlich zufrieden mit dem Gelingen der KontaktMesse verkehr. „Die Messe ist einer der Höhepunkte im Jahr für die Fakultät. Sie eignet sich für die Unternehmen perfekt, um Interesse zu wecken und Nachwuchs zu rekrutieren – besser, als es jedes Hochschulmodul je könnte.“ Ein besonderes Engagement sowie Begeisterung gingen von den vielen Mitgliedern des Spätverkehr e. V. aus, die jährlich die Messe organisieren. „Es gibt immer eine Menge Aufmerksamkeit und viel positives Feedback zur Messe.“ Die Hälfte der Aussteller setzte sich aus „Stammgäst:innen“ zusammen, die andere Hälfte sei durch eigene Internetrecherche auf die Messe aufmerksam geworden. Das Interesse bei den Unternehmen sei groß, größer, als Ausstellungsplätze zur Verfügung stünden.

Originalautor

Anika Bielfeld

Über „Spätverkehr e.V."

Der Alumniverein „Spätverkehr e. V. (SV) wurde 2006 gegründet und hat aktuell rund 100 Mitglieder (Alumni, Studierende, TU Mitglieder), von denen ca. 20 aktive Mitglieder sind. Der Verein ist Teil der LISTigen Vereine und Freunde der Fakultät Verkehrswissenschaften „Friedrich List“ an der TU Dresden. Der Studienhintergrund der Mitglieder ist dabei vielfältig und reicht von Verkehrswirt:innen über Verkehrsingenieur:innen bis hin zu Bahnsystemingenieur:innen.

Der Verein sieht seine Hauptaufgaben in der Förderung der Studierendenschaft der Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List" durch praxiswissenschaftlichen Austausch und im Aufbau eines Alumni-Netzwerkes. Die wichtigsten Jahrestermine dafür bilden die KontaktMesse Verkehr und der Ball der Fakultät.

Weiteres Engagement des Vereins beinhaltet: Unterstützung der Studierenden bei der Vorbereitung von Exkursionen, Gastvorträgen, Praktika und Diplomthemen; Unterstützung der sozialen und kulturellen Aktivitäten der „Studentenschaft Friedrich List“ und deren Fachschaftsrat; Förderung und Pflege der Kontakte zu ehemaligen Studierenden und Doktorand:innen; Herstellung und Pflege von Beziehungen zur Praxis; Einbringung in die Gestaltung der verkehrswissenschaftlichen Lehre und Forschung sowie Fortführung der verkehrswissenschaftlichen Traditionen am Hochschulstandort Dresden.

Weitere Aktivitäten sind Stammtische, Vereinsausflüge oder Weihnachtsfeiern. Zusätzlich gibt es das Angebot finanzieller Unterstützung durch den Verein für andere studentische Vereine oder Hochschulgruppen. Auch wird jährlich ein Preis für ehrenamtliches Engagement vergeben.

Die Messe ist einer der Höhepunkte im Jahr für die Fakultät. Sie eignet sich für die Unternehmen perfekt, um Interesse zu wecken und Nachwuchs zu rekrutieren – besser, als es jedes Hochschulmodul je könnte.

Jessica Quander, 1. Vorständin Spätverkehr e. V.

Laut einer aktuellen Umfrage der Fakultät Verkehrswissenschaften "Friedrich List" haben

70 Prozent

der Absolvent:innen der Fakultät bereits mit dem Studienabschluss den ersten festen Arbeitsvertrag in der Tasche.