
Sie sind hier
Forschungsprojekt
Im Projekt PROTEKT soll eine Plattform zur Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Konnektivität im Transportsektor geschaffen werden. Insgesamt drei Professuren der Fakultät Verkehrwissenschaften sind am von der EU und dem Freistaat Sachsen geförderten Projekt beteiligt.
Wie können wir Unfälle verhindern, bevor sie überhaupt entstehen? Welche Rolle spielen vernetzte Technologien, wenn es darum geht, schwächere Verkehrsteilnehmer zuverlässig zu schützen? Und wie lässt sich all das in eine praxistaugliche Forschungsplattform überführen?
Derartige Fragen stehen im Zentrum des Forschungsprojekts PROTEKT – Plattform zur Risikominimierung mit offenen Technologien für Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Konnektivität im Transportsektor. Das Projekt wird im Rahmen des EFRE/JTF-Forschungsschwerpunkts InfraProNet 2021–2027 gefördert, einem Programm, das den Forschungsstandort Sachsen stärkt und gezielt interdisziplinäre, anwendungsnahe Innovationsprojekte unterstützt. Mit einer Fördersumme von 1,5 Mio. EUR, bereitgestellt durch die Europäische Union und den Freistaat Sachsen, schafft PROTEKT die Grundlage für ein kooperatives Forschungsnetzwerk mit hoher Zukunftsrelevanz.
Beteiligt sind die Professuren für Informationstechnik für Verkehrssysteme, Verkehrsprozessautomatisierung und Verkehrspsychologie, die jeweils ihre Expertise in Verkehrstelematik, Verkehrsplanung sowie Verkehrspsychologie einbringen. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, technologische Innovationen konsequent mit menschlichen Faktoren zu verknüpfen.
Verkehrssicherheit durch Konnektivität neu denken
Das übergeordnete Ziel von PROTEKT ist klar: Die Verkehrssicherheit soll deutlich erhöht werden, insbesondere für sogenannte Vulnerable Road Users (VRU), also Fußgänger und Radfahrer. Bislang sind diese im digitalen Ökosystem des Verkehrs kaum sichtbar. Während moderne Fahrzeuge bereits über V2X-Kommunikation verfügen, eine Technologie, die Fahrzeug-zu-Fahrzeug-, Fahrzeug-zu-Infrastruktur- und Fahrzeug-zu-Umwelt-Interaktionen ermöglicht –, bleiben VRU bisher weitgehend außen vor.
PROTEKT schließt diese Lücke durch mehrere innovative Ansätze:
-
Erkennung und Kommunikation von VRU in Echtzeit:
Eine skalierbare Datenplattform wird entwickelt, die über eine mobile App auch nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer:innen in das Kommunikationsnetz einbindet. Dadurch können Busse des ÖPNV, Kraftfahrzeuge und VRU sicherheitsrelevante Informationen austauschen. -
Erweiterung bestehender V2X-Infrastruktur:
Das Projekt integriert neue Funktechnologien wie Bluetooth Auracast und 5G DECT NR+, die eine robuste, breitbandige und zugleich energieeffiziente Kommunikation ermöglichen. Ergänzt wird dies durch präzise Distanzmessverfahren, die Warnsysteme in kritischen Situationen verlässlicher machen. -
Vorausschauende Risikoerkennung:
Mithilfe von Trajektorienprädiktion und der Analyse menschlicher Wahrnehmungs- und Reaktionsmuster können potenziell gefährliche Situationen frühzeitig erkannt und proaktiv entschärft werden.
Ein Schritt hin zu sichererer und inklusiver Mobilität
Mit PROTEKT entsteht eine offene, zukunftsfähige Plattform, die technologische Innovation, verkehrspsychologische Erkenntnisse und reale Mobilitätsbedürfnisse verbindet. Das Projekt leistet damit einen essenziellen Beitrag für die Vision eines Verkehrssystems, das nicht nur intelligent, sondern vor allem sicher und inklusiv ist.
Originalautor
Steckbrief
PROTEKT - Plattform zur Risikominimierung mit offenen Technologien für Erhöhung der Verkehrssicherheit durch Konnektivität im Transportsektor
Zeitraum: 01.09.2025 – 31.12.2027
Förderfähige Gesamtkosten: 1.503.147 €
EU-Betrag: 901.888 €
Förderrichtlinie: 02415 - EFRE/JTF RL Forschung InfraProNet 2021-2027 – Teil EFRE
Spezifisches Ziel: RSO1.1 - Entwicklung und Ausbau der Forschungs- und Innovationskapazitäten und der Einführung fortschrittlicher Technologien
Kontakt
Professur für Informationstechnik für Verkehrssysteme (ITVS)
